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Reisebericht Namibia 2011

Anreise nach Namibia, Windhoek Game Camp

Ende Mai geht es dann endlich los. Wir fliegen dieses Mal mit South African Airways. Als Teilzeitvegetarier habe ich bei der Flugbuchung für den Hinflug mal ein vegetarisches Essen bestellt. Clever. Ich bekomme mein Sonderessen ca. 20 Minuten vor Madame und Sohnemann. Obendrauf lacht mich eine appetitlich aussehende Pepperoni an. Die werden ja nicht so merkbefreit sein und im Flugzeug etwas extrem Scharfes servieren. Da beiße ich doch mal beherzt rein und schlucke die Pepperoni runter. Aaahhh, Feuer, Feuer, Feuer in meinem Mund. Die Pepperoni brennt wie Hölle, mir schießen die Tränen aus den Augen. Ich versuche möglichst unauffällig alles Flüssige in greifbarer Entfernung in meinen Schlund zu kippen. Aber das Brennen hört nicht auf. Ich spüre die Pepperoni in meinem Bauch weiter brennen. Danke SAA für ganz neue Empfindungen in der Körpermitte. Nach 20 Minuten lässt das Brennen langsam nach. Ich bin wieder ansprechbar. Der Rest bekommt zum Frühstück überwiegend Bratwurst und Spinat. Was man eben zum Frühstück so isst... In Johannesburg haben wir laut Buchung nur 1 Stunde und 20 Minuten Zeit zum Umsteigen. Wir kommen aber eine halbe Stunde zu früh in Johannesburg an und der Ground Service dort hat somit eine halbe Stunde mehr Zeit, um unser Gepäck in das Flugzeug nach Windhoek zu laden. Sehr beruhigend. 2007 hatten wir schließlich beim Umsteigen in Johannesburg schon mal unser Gepäck verloren. Der Flug nach Windhoek ist ereignislos. Es fällt nur auf, dass fast die Hälfte der Sitze mit Chinesen besetzt ist. Am Flughafen in Windhoek angekommen, können wir triumphierend alle überholen und gleich zum Visaschalter. Die Einreiseformulare, die alle anderen ausfüllen, haben wir uns schon in Deutschland vom NTB zuschicken lassen und ausgefüllt. Letztlich bringt das aber genau rein gar nichts. Denn wir warten, warten und warten am Gepäckband. Und danach warten wir weiter am Gepäckband. Und dann warten wir am Lost-Baggage-Schalter. Es kamen am Ende nur 2 von 3 Taschen an. Bitte nicht noch einmal so ein Gepäckdrama wie 2007. Damals ging unser komplettes Gepäck verloren. Es kam dann 3 Tage später an. Teilweise. Ein Teil war aus dem Gepäck geklaut. Am Lost-Baggage-Schalter ist niemand. Irgendwann schlurft kaugummikauend eine Frau herbei und nimmt desinteressiert unseren Fall auf.
Hoffnung macht, dass sie das gleich in den Computer eingibt und wir somit wohl nicht davon abhängig sind, das jemand dem Gepäck hinterher telefoniert. Nun wollen wir etwas Geld am Automaten ziehen, aber der hat kein Geld mehr. Am Wechselschalter ist eine lange Schlange. Das heißt kein Geld und auch keine Telefonkarte im MTC-Laden am Flughafen. Die Stimmung nähert sich dem Gefrierpunkt. Wir holen das Auto ab und kaufen bei Spar ein. Ich versuche unter 3 Rufnummern unzählige Male beim Lost-Baggage-Schalter im Flughafen anzurufen, aber es ist keiner erreichbar. Fahren wir nun gleich noch mal zum Flughafen und schauen, ob das Gepäck mit dem nächsten SAA-Flug mitgekommen ist? Oder fahren wir direkt zu unserer ersten Unterkunft? Wir fahren zum Flughafen. Großes Wunder. Unsere fehlende Tasche ist da – aber weit und breit niemand, der sie uns aushändigen könnte. Die steht da mit anderem Gepäck für jedermann greifbar und unbewacht in der Halle mit dem Gepäckband herum. Ich gehe zur Information und zur SAA-Vertretung. Niemand am Gepäckschalter? Staunen. Aber es fühlt sich auch niemand zuständig. Man dreht sich dezent weg und tut beschäftigt. Ich zeige auf die am wenigsten widerspenstig aussehende Person und sage "Du kommst jetzt mit und händigst mir mein Gepäck aus". Mam kommt mit, stellt staunend fest, dass man am Gepäckschalter wohl schon Feierabend gemacht hat. Schulterzuckend und gleichgültig sagt sie "Nimm einfach mit". Es wird nicht geprüft, ob das wirklich mein Gepäck ist. Es wird nicht vermerkt, dass ich das abgeholt habe. Ich hätte da problemlos noch andere Taschen mitnehmen können. TIA – This is Africa. Eine MTC-Karte am Flughafen bekomme ich auch und die wird dort auch gleich für's Internet freigeschaltet. Perfekt. Der Mann am MTC-Schalter mag mein Motorola Milestone. Dabei sieht das im Vergleich zu iPhone und Co eigentlich reichlich unsexy aus? Wir fahren dann zum neuen Windhoek Game Camp in Brakwater (ca. 5km nördlich von Windhoek). Das riesige Tor ist zu. Eine Klingel gibt es nicht. Zum Glück habe ich noch die E-Mails mit der Telefonnummer auf dem Notebook und kann die Managerin anrufen.
Windhoek Game Camp, Zelt von innen
Windhoek Game Camp, Zelt von innen
Windhoek Game Camp, Bad
Windhoek Game Camp, Bad

Windhoek Game Camp

Geräumig und geschmackvoll ausgestatte Zelte mit ebenso schönem Sanitärteil. Zu 2 breiten Betten gesellt sich eine Sitzecke mit Ledersesseln. Es ist Winter und wir bekommen für die Nacht einen Heizkörper reingestellt. Zusätzlich gibt es noch beheizte Matratzenauflagen. Die Küche ist gut ausgestattet und im Bad gibt es auch Bademäntel. Zu der schönen Unterkunft kommt die Tierwelt. Die beiden Giraffen des Windhoek Game Camps treiben sich jeden Morgen zwischen den 8 Zelten herum. Schöne Fotos garantiert. Da wir die einzigen Gäste waren, hatten wir die Tiere für uns allein. Die Betreiber Familie zieht gerade 2 ähnliche Camps in Sambia hoch.
Preis-/Leistungsnote: 1
http://www.windhoekgamecamp.com/
Über Nacht wird es sehr kalt. Das Thermometer zeigt 0,4 Grad an. Ich stehe am Morgen kurz vor Sonnenuntergang auf und mache allein einen Game Walk durch das Gelände. Madame und Sohnemann schlafen noch. Zunächst sehe ich ein paar Oryx und Blessböcke. Später finde ich die gesuchten Giraffen. Eine zumindest. Die Giraffendame macht das, was Giraffen so machen: Ängstlich sein und abhauen. Es kommt eine zweite Giraffe. Ein Giraffenbulle. Der wird wohl genauso ängstlich sein. Nein, ist er nicht. Das ist der Drill Instructor des Windhoek Game Camps. Der Giraffenbulle beugt sich herunter und lässt sich einmal an die Nase fassen. Dann will er mich treten. Am Ende jagt er mich um einen Busch. Wieder und wieder. So ein bisschen Frühsport ist bei der Kälte ja nicht verkehrt und in enger Kurve um den Busch herum habe ich durchaus Geschwindigkeitsvorteile. Nach der 10. Umrundung frage ich mich langsam,
wie ich aus der Nummer wieder heraus komme. Bis zum nächsten großen Busch ist es zu weit und die Giraffe holt mich dann locker ein. Und die Viecher können herzhaft zutreten. Der Giraffenbulle wechselt zwischendurch immer mal schlagartig die Richtung. Gar nicht dumm. Jemand von den schwarzen Angestellten scheint mein Elend gesehen zu haben. Nach der 20. Runde um den Busch kommt Hilfe und lenkt den Giraffenbullen ab. Wie ich später erfahre, spielt der morgens gern mal "Catch me if you can" und andere Spiele. Mit kleinen Kindern sollte man da am Morgen eventuell doch keinen Game Walk machen? Später ist der Giraffenbulle dafür herzallerliebst. Er ist die ganze Zeit an unserem Zelt, lässt sich fotografieren und spielt auch beim Shooting mit Sohnemanns Plüschgiraffe Susi mit. 300 Giraffenfotos in 3 Stunden... Giraffen muss man einfach lieben.
Windhoek Game Camp, Giraffe bei Sonnenaufgang gesichtet
Windhoek Game Camp, Giraffe bei Sonnenaufgang gesichtet
Windhoek Game Camp, Sohnemann und Giraffe
Windhoek Game Camp, Sohnemann und Giraffe
Windhoek Game Camp, Sohnemann, Susi und Giraffe
Windhoek Game Camp, Sohnemann, Susi und Giraffe
Windhoek Game Camp, Langhals
Windhoek Game Camp, Langhals
Windhoek Game Camp, Ätsch
Windhoek Game Camp, Ätsch
Windhoek Game Camp, Giraffenbulle
Windhoek Game Camp, Giraffenbulle
Windhoek Game Camp, Giraffenfrühstück
Windhoek Game Camp, Giraffenfrühstück
Windhoek Game Camp, Hallo Susi
Windhoek Game Camp, Hallo Susi
Windhoek Game Camp, Vorsichtiges Beschnuppern nach dem Kennenlernen
Windhoek Game Camp, Vorsichtiges Beschnuppern nach dem Kennenlernen
Windhoek Game Camp, Geringfügige Größenunterschiede
Windhoek Game Camp, Geringfügige Größenunterschiede
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